Selfkantplakette 2012 in Saeffelen

Den Bericht waren wir Euch noch schuldig, aber nach der Umstellung der alten Homepage auf die Neue, hat es ein wenig gedauert. Hier nun Höngens Bericht zur Plakette…

Tja, da war er wieder, der berühmte Sonntag, für manche ein Segen, für mache ein Fluch… Es ist nach wie vor DER Tag im Spielmannswesen in der Gemeinde, der seine eigenen Gesetze hat. Und jeder ist ein wenig oder sehr nervös, es läßt einfach keinen kalt.

Wir hatten an diesem Tag volles Programm. Morgens traf man sich, um unserem verstorbenen inaktivem Mitglied Leo Heinen am Grab zu gedenken. Danach hieß es volle Konzentration auf die Plakette.

Unter dem Vordach der Aula hielten wir bei strömendem Regen unsere Generalprobe ab. „Wir haben alle Register gezogen, Ron, unser letztes Proben mit Dir und der Himmel weint!“ Es goß wie aus Eimern und wir ahnten alle nichts Gutes für den Aufzug. Dort waren wir traditionell als Festcorps vertreten und so traf man sich auf dem Parkplatz der Selfkantklinik bei Doc Beckers, um, begleitet vom Musikverein und den Schützen, zuerst den Schirmherren und dann die Ehrengäste abzuholen. Da wir viel zu früh waren, hatten wir und die Anderen noch Zeit, sich in der Sonne auszuruhen bzw. einen Platz im Schatten zu ergattern. (Wären wir doch schon losgezogen)

Pünktlich zum Umzug fing es denn dann doch wieder an, zu regnen. Nach kurzer Überlegung direkt zum Zelt zu ziehen, bekamen wir dann doch den „Befehl“, den Umzug durchzuführen. Wir kamen jedoch nicht weit. Kaum 500m weiter löste sich der Aufzug mit einem großen „tröööööötörörötötö“ in alle Richtungen auf, denn es schüttete wieder aus Eimern. (wie so oft in dieser Saison) So naß sind die Uniformen seit 2001 nicht geworden.

Während einer kleinen Regenpause ging es flott zurück zum Zelt und hier hatte man beschlossen, den Umzug fallen zu lassen und nur noch den Vorbeimarsch durchzuführen. Hier sollten wir selber spielen und mit „Swinging Start“ und unserer Drehung überraschten wir die Ehrengäste.

Dann hieß es WARTEN, WARTEN, WARTEN, WARTEN, WARTEN, WARTEN bis wir endlich an der Reihe waren. Gott sei Dank hatte es sich für den Nachmittag ausgeregnet und so verteilten sich die Musiker drinnen und draußen, oben und unten.

Die Flöten und Fanfaren machten den Anfang und wurden von Ron zum Warmspielen gebeten. So langsam wurde es ernst.

Und dann war er mal wieder da der berühmte Satz: „Höngen bitte fertig machen!“ Gesagt, getan und schon standen wir auf der Bühne. Das ist der Moment, bei dem der Puls steigt, der Mund trocken wird (es sei denn, man hat einen Kaugummi!), und manchmal das Herz in die Hose rutscht oder gar auf die Bühne fällt. Nach den ersten 5 Takten beruhigt sich das Ganze wieder und die „Kiste läuft von alleine“.

Nach ca. 15 – 20 min. (gefühlt eine Ewigkeit) der totalen Anspannung ist der Spuk auch schon wieder vorbei und schwups wird Wasser in Wein verwandelt (ach, nee, falsche Veranstaltung), also Wasser in Bier verwandelt und gespannt auf die Siegerehrung gewartet, die pünktlich um 19 Uhr über die Bühne ging.

Der Rest ist heute schon Geschichte….

Wir gratulieren dem Spielmannszug aus Wehr mit unserem neuen Dirigenten Roger Balter zum vierten Erfolg bei der Ausspielung. Zweiter wurde beim Heimspiel Saeffelen und wir belegten, bei Rons Abschiedsvorstellung, den dritten Platz.

Natürlich wären wir gerne Erster geworden und hätten Ron mit der Plakette verabschieden wollen, aber eine FamilienPizza bei Kon tut es auch, oder? Wir haben uns nämlich noch so richtig selber gefeiert und ein Dritter Platz  – bei Kon, mit Bier, Erdinger, Pizza und guter Musik ist aller Ehren wert.

Mund abwischen, weiter machen, wir freuen uns auf die Plakette im nächsten Jahr, in Isenbruch…

Und hier noch ein Zitat, das den Stellenwert der Plakette wirklich unterstreicht und dem nichts mehr hinzuzufügen ist: „Wenn erwachsene Männer aus Höngen weinen, dann ist SelfkantPlakette!“